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Eupi News

Eupi’s News Vol.9: der Prozess eines Transfers

Eupi:

„Hallo Thomas!“

Thomas: „Hallo Eupi.“

Eupi: „Die Transferphase ist nun zu Ende. Wir haben 11 Spieler abgegeben und 3 neue Jungs an Bord und einige aus unserer guten U23 dazu genommen. Manche Fans haben Sorge, dass wir zu wenig Spieler haben.“

Thomas: „Wir haben derzeit mit U23 und Jugendverträgen 38 Spieler unter Vertrag. Davon haben 28 Profispiele bestritten.

Eupi: „Können denn noch Spieler kommen oder Spieler gehen oder geht das erst wieder im Januar?“

Thomas: „Das Ende der Transferperiode in Belgien bedeutet nur, dass wir keine neuen Spieler mehr transferieren können. Es ist aber noch möglich, Spieler zu verpflichten, die ihren Vertrag vor Ende der Transferperiode aufgelöst hatten. Allerdings haben wir derzeit ausreichend Spieler. Spieler können uns aber weiterhin verlassen, wenn das Transferfenster in anderen Ländern noch offen ist. Die Transferfenster schließen in allen Ländern unterschiedlich.“

Eupi: „Es stimmt mich traurig, dass uns einige gute Spieler verlassen haben. Einige Fans sind sauer, dass wir Gary Magnee für nur 700.000 EUR gehen lassen haben. Warum haben wir so wenig für einen so tollen Spieler bekommen, den wir hier groß gemacht haben?“

Thomas: „Zunächst einmal, Eupi, stimmt die Summe nicht. Die Vereine vereinbaren fast immer, die Beträge vertraulich zu behandeln. Dann spekuliert jemand und plötzlich übernehmen viele diese Schätzung.“

Eupi: „Also sind 700.000 EUR falsch?“

Thomas: „Ja.“

Eupi: „War es mehr?“

Thomas: „Ja.“

Eupi: „Wieviel?“

Thomas: „Tut mir leid, Eupi, das darf ich nicht sagen. Das wurde so vereinbart.“

Eupi: „ Kann ich denn als Pandabär irgendwie erkennen, ob die Ablösesumme stimmt?“

Thomas: „Ein Hinweis darauf ist, dass oft nur eine Transfersumme genannt wird. In der Realität besteht ein Transfererlös aber fast immer aus mindestens drei Teilen: einem festen Teil, einem variablen Teil – also wir bekommen mehr, wenn der Club und/oder der Spieler erfolgreich sind – und einer sogenannten ‚Sell-on Fee‘, also einer Beteiligung am Weiterverkauf. Das ist gerade bei Spielern, die wir ausgebildet haben, ein wichtiger Punkt für uns. Daran kannst du in Zukunft ein wenig selbst erkennen, ob die genannten Summen stimmen.“

Eupi: „Warum lasst ihr gute Spieler überhaupt gehen?“

Thomas: „Zunächst ist wichtig zu verstehen, dass der Spieler nicht unser Eigentum ist. Wir haben einen Arbeitsvertrag mit ihm. Wenn dieser aufgelöst werden soll, dann nur, wenn beide Seiten zustimmen. Der neue Verein zahlt uns eine Entschädigung dafür, dass wir den Arbeitsvertrag auflösen und der Spieler für den neuen Club spielen kann. Manchmal lehnt der Spieler ab oder wir sind nicht bereit, zu diesen Konditionen den Arbeitsvertrag aufzulösen. Grundsätzlich müssen beide Seiten Verständnis für die Entscheidungen haben, denn es gibt ja eine gültige Vereinbarung. In unserem Fall kam hinzu, dass wir nach dem Abstieg die fehlenden Einnahmen aus der 1. Liga kompensieren müssen. Wir wollen sportlich so erfolgreich wie möglich sein, aber können auch nur das ausgeben, was wir einnehmen.“

Eupi: „Das verstehe ich. Aber wie wisst ihr, ob ihr mit der Ablösesumme zufrieden seid?“

Thomas: „Unser Abteilungsleiter Finanzen, Florian Frindte, hat ein eigenes Computerprogramm entwickelt. Dieses Programm analysiert alle Transfers der letzten Jahre – basierend auf der Position des Spielers, seinem Alter und vielen anderen Faktoren. Es berechnet einen Bereich, in dem ein Transfer marktüblich ist. Das ist dann für den interessierten Club und den Spieler besser verständlich, warum wir auf einer bestimmten Summe bestehen.“

Eupi: „Verhandelt ihr dabei hart?“

Thomas: „Das zieht sich oft über Wochen hin. Der neue Club will natürlich so wenig wie möglich zahlen – diese Rolle kennen wir ja auch. Aber wir müssen hart bleiben, wenn das Angebot nicht stimmt, denn wir tragen Verantwortung für den Club. Das kann dann eben dauern, und manchmal kommt es zu einer Einigung, manchmal nicht.“

Eupi: „Danke, Thomas. Das war sehr aufschlussreich. Mach’s gut!“