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80 JAHRE
KAS EUPEN

60er Jahre 1 Provinzklasse 4
Gründung der AS Eupen

Im Juli 1945, unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges, wurde die KAS Eupen unter ihrem damaligen französischen Namen „Alliance Sportive Eupen“ gegründet. Der Verein entstand aus der Fusion der beiden Clubs „Verein für Jugend- und Volksspiele 1908 Eupen“ und „FC Eupen 1920“.

Die ersten Jahre und der Einstieg in den Spielbetrieb

Die ersten Spiele bestritt die AS Eupen am Nationalfeiertag, dem 21. Juli 1945, bei einem Turnier, das bereits damals auf dem heutigen Gelände des Stadions am Kehrweg ausgetragen wurde.
Unter der Stammnummer 4276 wurde der neue Club beim belgischen Fußballverband gemeldet und ging in seiner ersten Saison 1945-46 in der Division II – Provinciale an den Start.

Stadionentwicklung

Bereits 1947 wurde am Standort der heutigen T3-Tribüne eine Tribüne mit 450 Sitzplätzen und zusätzlichen Stehplätzen gebaut und eingeweiht. 1957 entstand das Vereinshaus Penalty, und 1969 wurde neben dem Penalty am Standort der heutigen T1 eine Stehtribüne für 1500 Zuschauer errichtet.

Die ersten Erfolge und der Weg in die Nationalklassen

Abgesehen von einem zwischenzeitlichen Abstieg 1949 in die Division II Régionale und drei Jahren in der Promotion (1951-1952, 1956-57 und 1957-1958) blieb die AS Eupen bis zu Beginn der 60er Jahre in der 1. Provinzklasse. Seit 1961 spielt die KAS Eupen ununterbrochen in den Nationalklassen, zunächst in der Promotion (4. Nationalklasse).

Aufstieg in die 3. und 2. Division

1968 bestritt die AS Eupen vor 7000 Zuschauern in Waremme gegen Witgor Dessel das Entscheidungsspiel um den Meistertitel in der Promotion D und den Aufstieg in die D3. Eupen verlor nach zwei Verlängerungen durch einen unglücklichen Gegentreffer in der 135. Minute mit 1:2.

Die AS Eupen nahm einen neuen Anlauf, wurde in der Saison 1968-1969 souverän Meister der Promotion und stieg erstmals in der Vereinsgeschichte in die 3. Division auf. Doch damit nicht genug: Die AS Eupen spielte in der 3. Division nicht wie erwartet gegen den Abstieg, sondern um den Aufstieg. Eupen wurde Meister der 3. Division und stieg am 10. Mai 1970 erstmals in die 2. Division auf. Tausende Eupener bereiteten der Mannschaft nach dem 2:0-Sieg beim letzten Meisterschaftsspiel in Braschaat bei der Rückkehr mit dem Bus einen begeisterten Empfang auf dem Rathausplatz. Es war die Zeit der Eupener Fußball-Legenden Karl Franssen, Werner Pirard, Günter Brüll, Elmar Keutgen und Hubert Vandormael.

Von 1970 bis 1975 konnte sich die AS Eupen in Belgiens zweithöchster Spielklasse halten und hatte im Frühjahr 1974 sogar die Möglichkeit, in die 1. Division aufzusteigen. Da der dritte Tabellenplatz zum Aufstieg in die auf 20 Clubs aufgestockte D1 reichen sollte, hatte die AS Eupen am letzten Spieltag in Lokeren die Chance zum Aufstieg in die höchste Spielklasse. Eupen führte 15 Minuten vor Schluss noch mit 1:0, kassierte jedoch nach einem umstrittenen Handelfmeter das 1:1 und am Ende noch das 1:2. Der Traum von der 1. Division war geplatzt, und in der anschließenden Aufstiegsrunde konnte Eupen nicht mehr punkten.

Jahre der Beständigkeit und der erneute Aufstieg

Von 1977 bis 2002 spielte die AS Eupen in der 3. Division oder Promotion. Erst 2002 erfolgte der Wiederaufstieg in die 2. Division. Seither spielte die KAS Eupen ununterbrochen in einer der beiden höchsten Spielklassen des Landes.

Umbenennung, Stadionneubau und die Königliche Ehrung

In diese Zeit fielen auch der Bau der neuen Haupttribüne T1 mit dem Businessclub (1994), die Umbenennung zur „Allgemeinen Sportvereinigung“ (1980), das 50-jährige Bestehen des Vereins im Jahre 1995 und damit verbunden die Verleihung des Titels als Königlicher Sportverein. So wurde aus der „Alliance Sportive Eupen“ aus den Gründerjahren die „Königliche Allgemeine Sportvereinigung Eupen“, kurz die KAS Eupen.

Historischer Aufstieg in die 1. Division

Am 23. Mai 2010 schrieb die KAS Eupen regionale Sportgeschichte. Mit einem 2:1-Erfolg über RAEC Mons wurde Eupen am vorletzten Spieltag Sieger der Aufstiegsrunde und schaffte erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die 1. Division.

Die Aspire-Übernahme und Etablierung in der 1. Division

Im Juni 2012 übernahm die katarische Stiftung Aspire Zone Foundation die KAS Eupen und bot den afrikanischen Talenten der Aspire Academy Senegals Gelegenheit, nach ihrer Ausbildung in den Profi-Fußball einzusteigen.

2016 stieg die KAS Eupen als Vizemeister der 2. Division in die Jupiler Pro League auf.

Das Wunder vom Kehrweg

Das wohl spektakulärste Spiel der Vereinsgeschichte ereignete sich am Sonntag, dem 11. März 2018: Am letzten Spieltag trat die KAS Eupen im Kehrweg-Stadion gegen Excelsior Mouscron an und musste zum Klassenerhalt ein Tor mehr schießen als der KV Mechelen, der gleichzeitig gegen Waasland-Beveren spielte. Mechelen gewann sein Spiel mit 2:0, und in Eupen stand es bis zur 73. Minute noch 0:0. Danach gelangen dem eingewechselten Yuta Toyokawa und Kapitän Luis Garcia noch vier Tore, wobei dem Japaner ein Hattrick gelang. Eupen hatte eine aussichtslose Situation noch einmal gedreht, das Stadion stand Kopf, und das Spiel ging als „Wunder vom Kehrweg“ in die Clubgeschichte ein.

Abstieg nach acht Jahren Erstklassigkeit

Im Jahr 2024 erfolgte nach acht aufeinanderfolgenden Saisons im Oberhaus der Abstieg in die 2. Division, in der die KAS Eupen bis zum heutigen Tage spielt.

Internationale Erfolge ehemaliger Spieler

Viele junge Profis konnten sich bei der KAS Eupen entwickeln und fanden über Eupen den Weg in große Clubs. Einige der Absolventen der Aspire Academy sind inzwischen Nationalspieler ihrer afrikanischen Heimatländer. Moussa Wague war 2018 nicht nur der erste WM-Teilnehmer der KAS Eupen, sondern mit seinem Treffer zum 2:1 für Senegal gegen Japan auch der bis dahin jüngste Afrikaner (19 Jahre und 8 Monate), dem bei einer WM ein Tor gelungen ist. Mehrere katarische Nationalspieler spielten bei der KAS Eupen, bevor Katar 2019 erstmals Asienmeister wurde.

Ein besonderer Verein aus einer kleinen Stadt

Diese Erfolge sind außergewöhnlich für einen Verein aus einer der kleinsten Städte aller belgischen Proficlubs. Doch wir haben immer wieder bewiesen, dass Leidenschaft, Zusammenhalt und harte Arbeit große Dinge möglich machen.